Der Autor

Der Architekt Rolf Hasse hat ab 1977 drei Jahre im Rahmen der Entwicklungshilfe im Bauministerium in Dar Es Salaam gearbeitet und war gleichzeitig Consultant zum Director of Antiquities. In dessen Auftrag hat er ein Gutachten über die Ruinen der deutschen Boma in Arusha erarbeitet. Dieses Gutachten führte Jahre später zur Restaurierung der Anlage, die heute auch als Naturkundemuseum dient. Eine Anfrage des Director of Antiquities zu einer ausschließlichen Tätigkeit des Architekten für sein Department wurde vom deutschen Außenministerium abgelehnt. Doch Rolf Hasse ließ das Thema Kolonialbauten in Ostafrika nicht mehr los und so widmete er sich ab 2002 dem Studium der Kolonialzeit in Tansania. Die Missbilligung des deutschen Außenministeriums jeglicher wissenschaftlichen Arbeit an der deutschen Kolonialzeit hatte sich auch bei anderer Gelegenheit gezeigt. So konnte das Projekt eines bekannten Kolonialhistorikers die Aufarbeitung des deutschen Archivs in Dar Es Salaam gar nicht starten, da es kurz vor der Ausreise abgesagt wurde. Die kleingeistige Haltung des AA bekam dann auch der deutsche Botschafter Dr. Heinz Schneppen zu spüren, als er die Bitte des tansanischen Präsidenten Hassan Mwinyi um Deutschlands Unterstützung zur Rettung deutscher Kolonialbauten mit der Begründung ablehnen musste, Deutschland würde nicht gerne an seine Geschichte als Kolonialmacht erinnert. Das führte zu Präident Mwinyis Entgegnung: Aber Deutschland sei doch einst von den Römern besetzt gewesen und deren Bauten würden doch bis heute erhalten.- Der Autor war sich während seiner Arbeit ständig des Spannungsfeldes zwischen Kolonialenthusiasmus und -verdammnis bewusst.

Das ist einer der Gründe, weshalb seine Bücher bis heute geschätzt werden.